Letzten Samstag war ich mit Joe unter EE auf der Strasse. Wir haben mit nem Jungen, etwa in meinem Alter geredet, wobei sich ne ziemlich schwierige Situation herausstellte, in welcher ich keine Ahnung hatte wie ich nun mit diesem reden sollte.
Joe nahm ein Punkt nach dem anderen aus dem Leitfaden und konnte den Jungen so völlig packen und ihn zum Denken bringen, dabei nahm er kreuz und quer die Inhalte aus dem Leitfaden, ergänze diese und nahm unpassende/unwichtige Dinge hinaus. Ich dachte *wow*, er den Leitfaden wirklich Intus und konnte damit das Gespräch sehr, sehr gut leiten. Er hat es geübt.
Eine Erkenntnis die ich(man) oft mache. Leute, die es sich gewohnt sind, bzw. darin geübt sind z.B. mit EE leute anzuquatschen haben viel bessere Gespräche als solche die nicht genau wissen wie sie reden sollen. Veranstaltungen von irgendwelchen Evangelisten sind sehr gut besucht; solche Leute, welche geübt, ja richtig studiert sind im reden bewirken sehr viel im Reich Gottes.
Nun jetzt kommt Paulus, wohl einer der bekannstesten Redner der christlichen Geschichte mit folgender Aussage:
So bin auch ich, meine Brüder, als ich zu euch kam, nicht gekommen, um euch in hervorragender Rede oder Weisheit das Zeugnis Gottes zu verkündigen. [...] Und meine Rede und meine Verkündigung bestand nicht in überredenden Worten menschlicher Weisheit, sondern in Erweisung des Geistes und der Kraft [...]
1. Korinther 2.1, 2.4
Wiederspruch?
Paulus sagt hier, dass es nicht darum geht geübt zu sein, ein schema zu haben mit welchem man das Evangelium gut erklären kann, dass es nicht darum geht wie gut man reden kann. Sondern allein das man in der Erweisung des Geistes und der Kraft redet. Dies heisst für mich soviel wie das man den Geist Gottes durch sich reden lässt und man sich nicht selbst um die Worte kümmern muss.
im Vers 5 erklärt er und geht noch weiter:
...damit euer Glaube nicht auf Menschenweisheit beruhe, sondern auf Gottes Kraft
Es ist also sogar negativ, wenn wir selbst das Gespräch leiten, da der Glaube des andern dann auf unsere Weisheit, und nicht auf Worte welche der Geist durch uns sprach beruht.
Fazit: wir müssen wegkommen von diesem "geplanten reden", von Schemen wie z.B. EE etc. und ganz alleine den Geist durch uns reden lassen, nur so kann wahrer Glaube entstehen.
Das oben geschriebene ist nicht meine absolute Meinung, sondern nur ein möglicher Gedankengang zu den Versen (deshalb oben die Schrift Gräulich, jetzt schwartz ;-)).
Ich bin mir nicht sicher ob diese Verse so zu interpretieren sind wie ich es oben getan habe. überredende Worte und menschliche Weisheit könnte auch ganz anderes bedeuten, als das was ich oben beschrieben habe. Vielleicht deutet es auf die Motivation, auf das Herz, für das Gespräch hin, welches nicht überrendend sein soll. Vielleicht wären unsere Gespräche aber auch viel explosiver, viel "götlicher" (bitte nicht falsch verstehen ;-) ), wenn wir dem Geist mehr Raum geben würden... und somit ein grösseres Risiko eingehen würden.
Bin gespannt auf deine Gedanken dazu Matt :).
------------------------------------------------------------------------------------------
Eine weitere Passage über der ich nicht ganz im klaren bin:
Denn ich hatte mir vorgenommen, unter euch nichts anderes zu wissen als nur Jesus Christus, und zwar als Gekreuzigten
1. Korinther 2:2
Was meint damit? nichts anderes zu wissen als nur Jesus Christus. Meint er damit, dass er nur, und wirklich nur von Jesus selbst predigt und andere Themen, nicht so "zentrale" Themen gar nicht erst bringt? (Dies müsste wohl vorraussetzen, dass er zu ungläubigen redet). fazit: Das es sich nicht lohnt mit ungläubigen über andere, geistliche Themen als über "Jesus selbst" zu reden?
Die Frage interessiert mich vor allem, weill wir immerwieder oft im Goditeam die Diskussion haben, wie weit man randthemen bringen kann, bzw. wie stark auch nicht evangelistische Themen einen evangelistischen Zwecken haben.
Gute Nacht
Monday, August 14, 2006
1. Korinther 1:26 - 2:5
Posted by bibelsurfen at 10:55 PM
Subscribe to:
Post Comments (Atom)
1 comment:
Ich denke Paulus nimmt hier auf etwas anderes Stellung! In Korinth war dicke Luft, weil ein richtiger Machtkampf zwischen verschiedenen Parteien statt fand. Jeder „bullte“ um die Gunst der Gemeindeglieder! Jeder gab vor die richtige, die bessere und gehaltsvollere Botschaft zu haben! Nein nicht nur das, sondern wohl auch ein „besseres“ Evangelium zu besitzen!
Gegen diese Art der überredenden Worte ist Paulus!
Weiss nicht ob du das schon erlebt hast, da gibt es Redner, die können tolle Worte machen, ihre Argumente sind unschlagbar, sie wissen auf alles eine bessere einleuchtende Erklärung. Ihre Bibelauslegung ist erschlagend einleuchtend, doch wenn man genauer hin sieht (oder hört) dann wird einem klar, dass sie viel interpretieren nach ihren Vorstellungen und Wünschen. Paulus wehrt sich gegen diese Art von schlauen reden, wo die Motivation nicht stimmt! Denn wo die Motivation nicht demütig und dienend ist, so ist sie menschlich geprägt, es ist eine menschliche Weisheit.
Das mit dem Geist durch uns reden lassen, ist so eine Sache! Es geht dabei nicht um „entweder – oder“ sondern „sowie“! Wenn wir Paulus ansehen, der war ein unglaublicher Redner. Er war auch nicht auf den Kopf gefallen, war ein Schriftgelehrter, der Sonderklasse und scheute auch nicht herausfordernde Diskussionen wie in Athen mit grossen Denkern! Nein Paulus war nicht gegen das intellektuelle Denken und einsetzten des Verstandes! Er wusste, dass Gottes Geist und sein Verstand die beste Kombination in der Verkündigung waren!
Ich bin überzeut, dass wir oft zuerst die Disziplin aufbringen müssen Dinge zu lernen, damit der Geist Gottes sie gebrauchen kann! Wir geben unser Bestes und Gott gibt sein Bestes dazu. Gott gebraucht das was vorhanden ist - unser Wissen, unsere Erfahrung und unsere Begabungen ja unsere ganze Person!
Ich Glaube das es explosiv ist wenn wir unseren Verstand und unser Wissen einsetzten und dann uns voll vom Heiligen Geist führen lassen! (deshalb machst du ja auch den Campus oder ;-) )
Post a Comment